Der Leib Christi
Vorwort

 

Der Leib Christi
Vorwort

von Oliver Schmitt (Redaktion Titanic)

Na endlich!

Nach allzu langer Wartezeit kannst Du, Leser, nun doch wieder eine ordentliche Portion Kasparakschen Weltentwurfs mit nach Hause nehmen. Seit seine Hauszeitschrift "Unser Huhn", für die er erstmals den Zeichenstift in die Hand nahm, in die Binsen gegangen ist, mußte ein zentnerschwerer Ordner zur Verwahrung der Kasparakschen Krakeleien herhalten. Verlegerischer Weitsicht und Entschlossenheit ist es zu danken, daß die kleinen Großode des Tübinger Intervallaktivisten Bernd Kasparak nun in ruhigen Mußestunden ausgiebig studiert werden können. Sätze von bestechender Schönheit ("Professor Weidmann spritzt einen kranken Klumpen"), Bilder von berauschender Klarheit ("Der Zauberer konnte sich in einen schwimmenden Christen verwandeln") und Kummer, der nicht nur auf einem gewissen Herrn Kawelka lastet ("Nierenprobleme") - was wüßten, was ahnten wir davon ohne dieses Büchl? Und ohne Kasparak? Er ist ein Mann, der immer nur dann nach einem Stift sucht, wenn kein anderer denkt, daß man gerade einen brauchen könnte. Dann krakelt dieser eigenwillige Herr unter eindrucksvollen Verkrampfungen und Lautausscheidungen nicht nur 40-Watt-Birnen mit links aufs Papier, sondern gerne auch unglückliche Kopffüßler, lächerliche Würmlinge und gutaussehende Lemuren. Ganz abgesehen davon gelingen ihm natürlich auch kleine, handliche und unschätzbare Kritzelbücher - so wie dieses gerade eins ist. Glückwunsch dazu, Leser!